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Gorny & Mosch Giessener Münzhandlung > Online Auction 255Auction date: 10 March 2018
Lot number: 3260

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RÖMISCHE PROVINZIALPRÄGUNGEN

THRAKIEN. HADRIANOPOLIS. Gordian III., 238 - 244 n. Chr. AE Großbronze (13,47g). Vs.: ΑΥΤ Κ Μ ΑΝΤ - ΓΟΡΔΙΑΝΟΣ ΑΥΓ (in Ligatur), drapierte Büste mit Strahlenkrone n. r. Rs.: ΑΔ-ΡΙΑ-ΝΟΠΟ-ΛΕΙΤΩΝ, Iphigenie mit dem Kultbild der Artemis Tauropolos in der Mitte stehend, flankiert von Orest l., der eine Patera in der R. hält und sich nach seiner Schwester umwendet. Links zu seinen Füßen ist der Flussgott Hebros gelagert. Rechts neben Iphigenie steht Pylades, der treue Freund des Orest. Im Abschnitt sieht man zwei weitere Flussgötter, Tonzos und Harpessos, die einander gegenüber gelagert dargestellt sind. Varbanov, GIC II 3785; Youroukova, Hadrianopolis S. 194 und Taf. XLIII, 450 (V 227/R 437); Nollé, Chiron 39, 2009 S. 158 Abb. 32. Braune Patina, Korrosionsspuren, ss
Die in der "Historia Augusta" (HA Elagabal 7, 8-10) überlieferte Legende, nach der das von Hadrian gegründete thrakische Hadrianopolis auf eine Ktisis des Orest zurückgeht, der die Stadt in der Epoche nach dem trojanischen Krieg bei einem Ort in der Nähe der Flüsse Hebros, Tonzos und Ardas angelegt habe, wurde in der Forschung lange Zeit als Fälschung angesehen. Diese angezweifelte Überlieferung über die Stadtgründung von Hadrianopolis wird nun aber im Münzbild der Rückseite des vorliegenden Stückes bestätigt. Danach haben Orest, Iphigenie und Pylades gemeinsam das Kultbild der Artemis Tauropolos nach Orestias (Hadrianopolis) gebracht und mit ihrer Kultstiftung den dortigen Artemiskult begründet. Ein Blick auf die städtischen Münzen zeigt, dass Artemis Tauropolos tatsächlich zu den führenden Gottheiten der Stadt gehörte. Die Münze ist ein seltenes und bedeutendes Beispiel für die Aufnahme von Patriatraditionen in die städtische Münzprägung .



Estimate: 300 EUR